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SCHLEMMEN OHNE ÜBERFRESSEN

Fünf Tricks fürs Buffet: Was darf's sein: Lachs auf Blattspinat, Gemüselasagne oder Schweinelenden in Pfefferrahm? Gibt es Buffet, kann man alles haben. Inklusive des Gefühls, danach platzen zu können. So geht's besser.

Was will ich unbedingt probieren und welche Vorspeise ist für mich kein Muss? Bevor man am Buffet zugreift, sollte man sich diese Frage stellen. FOTO ARNE DEDER/DPA

Der schönste Moment auf einer Hochzeitsfeier? Wenn sich die beiden Menschen, um die es geht, eine gemeinsame Zukunft versprechen. Der zweitschönste Moment? Wenn diese magischen Worte fallen: „Das Buffet ist eröffnet!“ Dann wird geschlemmt, probiert, gelöffelt, bis der Hosenknopf drückt oder das Kleid spannt. Doch es muss auch anders gehen - das Buffet genießen, ohne danach vollkommen genudelt zu sein? Zwei Ernährungsexperten haben Tipps parat.

Sich vorab seine Favoriten aussuchen

Blumenkohl mit Soße Hollandaise, Kroketten, Lamm: Wer sich erst mit der Speisen-Vielfalt auseinandersetzt, wenn er oder sie den Teller bereits in der Hand hat, greift schnell wahllos zu. „Am besten schauen Sie sich erst alles an und entscheiden, was Sie wirklich essen wollen“, rät Winfried Keuthage, Ernährungsmediziner aus Münster. Denn nichts ist ärgerlicher, wenn der Teller schon randvoll ist und man dann die heißgeliebten Käsespätzle entdeckt.

Oft gehen, wenig auftun

Gibt es eine goldene Regel für Buffet-Gänge, dann ist es diese: lieber weniger auftun und dafür öfter gehen. Wer sich dafür disziplinieren will, für den hat Ernährungsmediziner Keuthage folgenden Tipp: die kleineren Vorspeisenteller auch für den Hauptgang nutzen. „So fallen die Portionen kleiner aus.“ Und damit auch das Risiko, sich zu überfuttern.

Manch einer schaufelt sich den Teller präventiv voll, aus Angst, bei den italienischen Antipasti-Variationen oder dem Lachsfilet später leer auszugehen. „Das kann natürlich passieren“, sagt Birgitta Tummel. Sie rät aber, diese Sorge loszulassen. „Die meisten Buffet-Anbieter machen es inzwischen so, dass sie nicht so viel rausstellen und lieber nochmal nachlegen - darauf würde ich vertrauen.“

Gemüse füllt den halben Teller

Für die erste Runde greift man am besten zu Vorspeisen, Suppen und Salaten.„Sie sind leicht und füllen den Magen bereits“, sagt Winfried Keuthage. Doch auch hier gibt es Unterschiede: Der klassische Nudel- oder Kartoffelsalat mit Mayonnaise haut mehr rein als der frische Gartensalat.

Und bei den Hauptgerichten? Birgitta Tummel rät, mit Beilagen wie etwa Nudeln, Spätzle oder Reis etwas sparsamer zu sein und sich lieber auf die besonderen Speisen zu konzentrieren. Und auf Gemüse. „Ich würde schauen: Was gibt es an besonderem Gemüse, besonderen Salaten? Und das sollte dann schon mal die Hälfte eines Tellers füllen.“

Denn: Gemüse und Salate haben eine vergleichsweise geringe Energiedichte. Der Teller ist zwar voll man ist danach aber nicht so pappsatt, als hätte man sich dieselbe Menge Fleisch, Fisch oder Nudeln gegessen. Ernährungswissenschaftlerin Tummel rät außerdem zum Mut, bestimmte Dinge einfach mal auszulassen. „Das vierte Stück Brot mit zwei Stücken Butter muss vielleicht nicht sein - das ist nicht das, wofür man ans Buffet geht.“

Das Dessert teilen - oder gleich überspringen

Ob Mascarpone-Himbeer-Creme oder Schokoladenmousse: Auf vielen Feiern gibt es Desserts bereits vorportioniert im Glas. Wer so ein ganzes Dessert nicht schafft, teilt einfach, wie Tummel rät. Oder handelt bei der Partnerin oder dem Freund einen Probierlöffel heraus.

Auch beim Nachtisch sollte man auf sein Bauchgefühl hören. Zwickt es schon? Dann ist der Obstsalat oder die Fruchtgrütze die leichtere Wahl als der Kuchen oder die schwere Mousse au chocolat. Oder man überspringt das Dessert ganz. „Schließlich gibt es meist um Mitternacht die Hochzeitstorte. Das heißt: etwas Süßes bekommt man auf jeden Fall noch“, sagt Tummel.

Das „Nein, danke!“ zum Verdauungsschnaps

Darf's ein Schnaps sein? Eine Frage, auf die viele nach einem guten Essen wohl mit „Ja, bitte“ antworten. Eine gute Idee ist der aber nicht. „Ein Verdauungsschnaps führt eher dazu, dass der Magen noch länger voll bleibt, denn der Alkohol lässt die Magenmuskulatur etwas erschlaffen“, sagt Birgitta Tummel.

Übrigens: Während des Essens sollte man nur sparsam Alkohol trinken. „Alkohol kann für Heißhunger sorgen. Und er enthemmt, kann damit also zu unkontrolliertem Essen führen“, sagt Winfried Keuthage. Dazu kommt, dass er sehr energiedicht ist. Ein Gramm purer Alkohol enthält 7 Kilokalorien, „er sättigt aber nicht“, wie Keuthage sagt.                        dpa