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Klinikum Vest: Expertise und Visionen

Der März ist als Darmkrebs-Monat bekannt. Das Klinikum Vest sagt der Erkrankung deshalb jetzt besonders den Kampf an.

PD Dr. Torsten Herzog im robotergestützten OP. FOTO BENITO BARAJAS

Darmkrebs ist eine „stille“ Krankheit. Sie beginnt schleichend, und im Gegensatz zu anderen Krebsarten entsteht sie aus Vorstufen, den Polypen. Diese sind lange gutartig, bevor sie zu Tumoren entarten. Studien besagen, dass dieser Vorgang etwa zehn Jahre dauern kann. Genug Zeit also, um per Früherkennung dem Darmkrebs rechtzeitig auf die Spur zu kommen und ihn entsprechend zu behandeln. Das Klinikum Vest übernimmt mit seinem Darmzentrum am Standort Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen eine wichtige Rolle bei der Therapie.

Chefarzt der Allgemeinund Viszeralchirurgie PD Dr. Torsten Herzog. FOTO KLINIKUM VEST
Chefarzt der Allgemeinund Viszeralchirurgie PD Dr. Torsten Herzog. FOTO KLINIKUM VEST

Der Klinikverbund hat seine Riege an Chefärztinnen und -ärzten dazu kürzlich weiter aufgestockt, um die Patienten der Region künftig noch besser versorgen zu können. Während Prof. Dr. Martin Büsing die chirurgische Klinik als Direktor und Chefarzt für Adipositas und metabolische Chirurgie leitet, hat PD Dr. Torsten Herzog im Juli vergangenen Jahres die Chefarztposition der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Knappschaftskrankenhaus übernommen und will sie künftig noch breiter aufstellen. Von seiner alten Wirkungsstätte, dem bundesweit führenden Pankreaszentrum des Bochumer St. Josef Hospitals, hat er viel Erfahrung sowie kluge Visionen für die Grund- und Regelversorgung in Recklinghausen mitgebracht.

Dabei spielt der Experte auch und gerade auf die robotischen Operationen mit dem Da-Vinci-Xi-Roboter an. Ist "da Vinci“ in der Urologie seit rund zwei Jahrzehnten gängig, ist der roboterassistierte Einsatz in der Viszeralchirurgie dagegen noch recht neu. Am Klinikum Vest werden nun Darmkrebs Operationen, aber auch andere viszeralchirurgische Eingriffe etwa bei Divertikulitis, Bauchdecken- oder Zwerchfellbruch mit „da Vinci“ geschultert, erklärt der neue Chefarzt. „Das Potenzial der Viszeral-Onkologie ist hier riesengroẞ“, attestierte Herzog dem Klinikum Vest. In der Krebschirurgie habe der OP-Roboter seine wahre Stärke, da mache er wirklich Sinn, weil die 3D-Optik noch stabiler und besser, weil hochauflösend, ist. So erlauben minimalinvasive roboterassistierte Operationen mit dem Da Vinci-System besonders präzise, schonende Handgriffe, die dem Operateur mehr Spielraum als bisher geben, und für die Patienten besonders sicher, mit wenigen Nebenwirkungen und nur kurzen Krankenhausaufenthalten verbunden sind. Das Einzugsgebiet der Klinik gehe dabei deutlich über die Region hinaus.

Auch Prof. Dr. Martin Büsing attestiert seiner früheren Klinik insbesondere „für die Tumorchirurgie sämtlicher Viszeral- und Thoraxorgane, einschließlich Ösophagus, Leber, Pankreas und Dickdarm eine besondere Expertise“. Und die ist nicht zu unterschätzen. Denn mit rund 70.000 Neuerkrankungen jährlich ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Wird dieser frühzeitig erkannt, stehen die Heilungschancen jedoch bei mehr als 90 Prozent. Entscheidend sei die Behandlung durch hoch qualifizierte Fachkräfte zum frühestmöglichen Zeitpunkt. „Wir haben im Darmkrebszentrum des Klinikum Vest dazu ein interdisziplinäres Konzept entwickelt“, so die Experten „in unserem Leitbild haben wir etwa festgelegt, jedem Patienten eine optimale Diagnostik, Therapie und Pflege nach dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik anzubieten. Diese wird den Betroffenen und ihren Angehörigen verständlich und unter Beachtung der Belastbarkeit in der aktuellen Situation ausführlich erläutert.“ Auch Prävention und Nachsorge haben in dem Zentrum einen hohen Stellenwert. Zudem beteilige man sich an der Weiterentwicklung der Diagnostik und Therapie durch wissenschaftliche Studien und sichere die Weiterentwicklung des Qualitätsniveaus durch ständige Fort- und Weiterbildung ab.

Nächsten Ziele: „Wir möchten die Grund- und Regelversorgung noch weiter verstärken und die Chirurgie bösartiger Tumore im Klinikum Vest weiter ausbauen“, so Herzog. Dazu soll das Darmzentrum nun wieder zertifiziert werden. Erste Schritte dafür sind auf den Weg gebracht.


Die Darmkrebssprechstunde am Klinikum Vest bietet Betroffenen zeitnah die Möglichkeit, ein vertrauensvolles Gespräch zu führen. Anhand vorliegender Untersuchungsergebnisse erfolgt neben der persönlichen Beratung auch die Vermittlung zu weiterführender Diagnostik und Therapie. Durch die Zusammenarbeit von Internisten, Chirurgen und Strahlentherapeuten in der Tumorkonferenz sind Therapieempfehlungen kurzfristig und zuverlässig umsetzbar. Zusätzlich bieten sich die Vermittlungsmöglichkeiten zur Stomatherapie und Physiotherapie. Auch für den Fall einer psychischen Überlastung, die mit der Diagnosemitteilung einhergehen oder im Verlauf der Behandlung eintreten kann, können kompetente Behandlungspartner vermittelt werden.

> Kontakt: Zögern Sie bitte nicht, das Klinikum zu kontaktieren, wenn Sie Fragen haben oder einen Termin vereinbaren möchten: PD Dr. med. Torsten Herzog, Tel.: 02361 56-83491, Fax: 02361 56-3495

> Übrigens: Anlässlich des Darmkrebsmonats März findet am Donnerstag, 21. März, von 11 bis 13 Uhr eine Telefonaktion des Medienhauses Bauer in Kooperation mit den Experten des Klinikum Vest zum Thema „Darmkrebs - Vorsorge & Therapie mit da Vinci“ statt. Interessierte Leser können sich in dieser Zeit kostenlos unter Tel. 02365-1071111 melden und individuelle Fragen stellen.

Von Ina Fischer