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Innovative Operationstechnik

Innovative Operationstechnik im St.Elisabeth-Hospital

Das computernavigierte roboterassistierte OMNIBotic®-System im Einsatz. FOTOS: ST.ELISABETH-HOSPITAL

Hertener Krankenhaus etabliert navigierte roboterassistierte Knieprothesenversorgung.Neben Rückenschmerzen gehören Kniebeschwerden zu den häufigsten orthopädischen Problemen. Kein Wunder: Die Belastung ist groß. Jährlich macht der Mensch rund 1,5 Millionen Schritte und eine Vielzahl anderer Bewegungen. Das Kniegelenk trägt dabei oft mehr als sein gesamtes Körpergewicht, etwa beim Springen und Hüpfen, und muss häufig ein Vielfaches dieser Kilos aufnehmen. Wehe, es macht schlapp: Anlaufschmerzen bei den ersten Schritten, Belastungsprobleme, Funktionseinbußen, Schwellungen und sogar Schmerzen in der Nacht – wenn das Knie krank ist, erleben Betroffene oft Höllenqualen. Ist der Leidensdruck zu groß und schlagen konservative Methoden nicht an, raten Experten zur Operation mit künstlichem Gelenkersatz. Und da gibt es Neuigkeiten: So möchte die Orthopädie im Hertener St. Elisabeth-Hospital mit einem innovativen Operationsverfahren, der roboterassistierten Knieprothesenversorgung, ihre in der Region führende Rolle unterstreichen. Oberarzt Dr. Dimitri Tzivras stand im Medio-Interview dazu Rede und Antwort.Herr Dr. Tzivras, was hat es mit der neuen roboterassistierten Knieprothesenversorgung auf sich, was steckt dahinter?

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Oberarzt Dr. DimitriTzivras

Das Hertener Endoprothetikzentrum hat mit rund 1600 endoprothetischen Versorgungen pro Jahr den Status der Maximalversorgung erreicht. Diese hohe Schlagzahl in der Versorgung von Patienten mit Knieproblemen ist so beachtlich, dass wir mit einer vergleichenden Studie das computernavigierte roboterassistierte OMNIBotic®-System testen durften. Die Studie ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber wir sehen jetzt schon unsere bisherige Ergebnisqualität bestätigt. Das neue Verfahren aus den USA wollen wir nun in unseren Alltag integrieren, um einfach noch breiter und moderner aufgestellt zu sein.

Künstliche Gelenke, sogenannte Endoprothesen, sind in der Vergangenheit manches Mal in die Kritik geraten. Inwieweit kann das neue Verfahren gegensteuern und Ängste vor „vermeintlich neuem Schnickschnack“ nehmen?

Die Navigation bei den endoprothetischen Verfahren ist in der Klinik für Orthopädie in Herten seit vielen Jahren erfolgreich mit verschiedenen Systemen geschultert worden. Bereits Anfang der 90er Jahre hat Prof. Dr. Ralf Hermann Wittenberg an der Wirbelsäule und Hüfte diese Verfahren eingesetzt. Heißt: Unsere Erfahrung ist ohnehin sehr groß. Das navigierte, roboter-assistierte OP-Verfahren verbindet nun OP-Navigation mit Robotik und optimiert den Eingriff noch zusätzlich.

Worin liegen die Vorteile genau?

Wichtig für ein erfolgreiches Implantat ist eine optimale Bandspannung im gesamten Bewegungsablauf. Das roboterassistierte System ermöglicht dem Operateur mithilfe von computerbasierter, punktgenauer Messtechnik das Kniegelenk im 3D-Format zu scannen und die Bandspannung im gesamten Bewegungsverlauf in bisher nicht da gewesener Form noch am Operationstisch zu simulieren. Dabei liefert das Verfahren punktgenaue Daten, auf deren Basis die optimalen Schnitte für die eingesetzte Prothese ermittelt werden. Ziel ist dabei, dass der Patient nach der OP über den gesamten Bewegungsablauf, ohne große Spannungsunterschiede, das Knie frei bewegen kann.

Sie und Ihr Team haben bei dem Verfahren den Operationserfolg und die Patientenzufriedenheit im Vergleich zum konventionellen Operationsverfahren untersucht. Was kam dabei heraus?

Nach ungefähr zwei Jahren kann die Studie erst abschließend bewertet werden. Jetzt steht allerdings schon fest, dass wir mit der Einführung des Verfahrens unsere Kompetenz und unseren Erfolg hier in Herten noch einmal unterstreichen können.

Erste Ergebnisse zeigen bereits: Wir konnten unsere Präzision beim Knie-TEP-Einbau nicht nur bestätigen. Das neue Verfahren bietet uns auch eine weitere Möglichkeit, unsere Patienten zu versorgen. Dieses Verfahren, das in der Präzision der Bandspannungseinstellung weltweit führend ist, bringt eine neue Dimension in die Objektivierung und Überprüfbarkeit operative Ergebnisse. Deutschlandweit haben wir hier in Herten damit eine führende innovative Position. Ina Fischer