Vestimmo - Energie sparen Anzeige

Beim Pfingstrosenlieferanten in Straelen ist Handarbeit gefragt

Einblicke in den Anbau und die Ernte von Pfingstrosen

Fotos (2): PR, Adobe Stock
Fotos (2): PR, Adobe Stock

Es ist Mai, Pfingstrosenzeit! Auf nach Straelen zu Stefan Peters. Der Gärtner beliefert die Händler in der Region mit Pfingstrosen. Seit 1962 existiert der Familienbetrieb. Sein Vater baute vor knapp 60 Jahren das erste der Gewächshäuser, in welchem heute Pfingstrosen, Ruscus und Limonium wachsen. 1988 ist Stefan Peters in die Lehre gegangen und arbeitet seitdem im Familienbetrieb mit. Über Jahrzehnte sammelte er Erfahrung mit den Pfingstrosen und optimiert seitdem den Betrieb ständig. Aber nicht nur im Gewächshaus ist sattes Grün zu sehen, auch auf der knapp 1,5 Hektar großen Freifläche stehen die Pfingstrosen.

So weit das Auge reicht, erstrecken sich auf den Feldern die Sträucher mit Knospen in allen Stadien und Größen. Noch mit der Schere in der Hand erklärt uns Peters gleich, worauf er und seine Helfer beim Ernten der Schnittblumen achten müssen. „Pfingstrosen werden knospig geschnitten. Das darf weder zu früh, noch zu spät sein. Die Köpfe müssen fest und das Deckblatt verschiebbar sein, dann können wir sie schneiden. Ist eine Knospe morgens noch nicht so weit, kommen wir abends noch mal wieder und kontrollieren, ob wir sie jetzt ernten können."

Mehrmals am Tag geht es also auf die Felder, um die Schnittreife zu prüfen. „Erst ab dem dritten Jahr bringt eine Pflanze Gewinn und kann komplett geerntet werden. Vorher brechen wir die Knospen ab, damit die Pfingstrose kräftige Wurzeln bekommen kann. So eine Kultur kann ca. 15 Jahre geschnitten werden, dann müssen die Pflanzen getauscht werden. Wir vermehren unsere Pfingstrosen selbst", sagt Peters. „Die Pflanzen kommen auch nicht mit jedem Boden klar, Pfingstrosen sind keine einfache Kultur. Sie benötigen einen lockeren Boden. Außerdem kann man neue Pfingstrosen nicht auf die gleiche Stelle, setzen, an der die alte Pflanze stand. Das verträgt sich nicht gut und hat ein kümmerliches Wachstum zur Folge."

Die ersten Pflanzen können im Gewächshaus bereits ab Mitte April geerntet werden, im Freiland geht es ab Anfang Mai bis Mitte Juni so richtig los. Von insgesamt 15 Sorten und von ca. 32.000 Pflanzen wird in der Hochsaison geerntet und dann im hauseigenen Kühlhaus für kurze Zeit bis zur Verteilung gelagert, damit die Blumen garantiert frisch bei den Kunden ankommen. Sortiert und auf Länge geschnitten werden die Pfingstrosen ebenfalls per Hand. Lediglich das Bündeln übernimmt eine Maschine. Auch die Eltern helfen immer noch im Betrieb mit und packen kräftig mit an.

Example caption here

Damit die Pflanzen gesund bleiben, ist auch viel Handarbeit vonnöten. Im Gewächshaus wird der Boden mit Stroh gemulcht und großes Unkraut per Hand entfernt. Das Stroh vermindert das Wachsen von Unkräutern und hält die Feuchtigkeit besser im Boden. So kann effizienter bewässert und Wasser gespart werden. Im Freiland werden ab dem Frühling nur noch biologische Pflanzenschutz- und Stärkungsmittel eingesetzt. Auf Insektizide wird komplett verzichtet, im Gewächshaus kommen Nützlinge zum Einsatz.

Weil der Stickstoffgehalt im Boden nicht zu hoch sein darf, lässt Stefan Peters seinen Boden regelmäßig von der Landwirtschaftskammer untersuchen. Da die Kulturen bis September stehen bleiben und anschließend gehäckselt und gemulcht werden, ist eine zusätzliche Düngergabe nicht nötig.

Der Anbau und die Ernte von Pfingstrosen bedeutet viel Handarbeit und Herzblut. Maschinen können die Ernte nicht übernehmen und so sind fleißige Hände auf dem Feld und in der Verarbeitung gefragt. Und vor allem das Know-how der Familie Peters.