Patienten begrüßen, Krankenkassenkarte einlesen. Das Wartezimmer organisieren, Befundberichte fertig machen, Blut abnehmen. „Und das Wichtigste ist: immer die Ruhe bewahren“, sagt Chelsea Quolke.Die 22-Jährige macht eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer Berliner Rheumapraxis. Quolke hat schnell gemerkt, dass es im Alltag hektisch werden kann. Etwa wenn Patienten unangemeldet kommen. Doch der Umgang mit ihnen muss immer freundlich und einfühlsam sein. „Schön ist es, wenn man merkt, dass man ihnen wirklich helfen konnte“, sagt die junge Frau mit den kurzen lila Haaren.
Gefragte Ausbildung im medizinischen Bereich
Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten, kurz MFA, ist eine der gefragtesten im medizinischen Bereich. Sie sind die rechte Hand des Arztes. Ein herausfordernder Beruf: „MFA müssen genau sein und empathisch. Sie müssen Organisationstalent haben und wie eine Stewardess immer freundlich lächelnd das Wartezimmer und die Praxisabläufe managen“, sagt Brigitte März vom Verband medizinischer Fachberufe.
Vielfältige Tätigkeiten
März ist selbst Medizinische Fachangestellte, sie hat 1975 ihren Abschluss gemacht. „Ich bin quasi ein Urgestein“, sagt sie. März weiß, wie vielfältig die Tätigkeiten sind, die jede MFA beherrschen muss. „Impfungen vorbereiten, eine Infusion richten, im Notfallmanagement mitwirken, Betriebswirtschaftliches im Blick haben und die Geräte bedienen“, zählt sie auf. Manches Ultraschallgerät sei so teuer wie ein Mercedes. Quolke macht allerdings das Blutabnehmen am meisten Spaß. „Man sagt mir da eine gewisse Begabung nach“, sagt sie lächelnd. Worauf es ankommt? Fingerspitzengefühl. Ist die Ader dick genug für die Nadel? Wie tief liegt sie? Nur nicht zu langsam stechen, sonst tut es weh.
Auch wenn es formal keine Voraussetzungen für die Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellen gibt, sehen Arbeitgeber laut Böcker gerne einen Realschulabschluss mit guten Noten – etwa in Biologie oder Mathematik. dpa