Das Modell gibt es schon länger: ein Hochschulstudium, verbunden mit einer Ausbildung oder festen Praxisanteilen. Wer sich darauf einlässt, kann sich wissenschaftlich bilden und gleichzeitig praktische Erfahrung in einem Betrieb sammeln. „Der Vorteil am dualen Studium ist die starke Praxisorientierung“, sagt Kim-Maureen Wiesner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Die Konkurrenz bei den dualen Studiengängen ist groß. „Es sind die Besten der Besten, die dual studieren“, so formuliert es Wiesner. Ein sehr guter Abiturschnitt ist oft Voraussetzung, um in die Erstauswahl zu kommen, dann folgen oft die Assessment-Center der Betriebe.
Straffer Zeitplan ist nicht unbedingt schlecht
Der straffe Zeitplan ist aber auch einer der Vorteile des dualen Modells. Ausbildung und Studium sind hier in drei Jahren zu schaffen. Wer beides einzeln macht, braucht schnell doppelt so lange. Auch der frühe Bezug zum Betrieb sei ein Vorteil, für beide Seiten, betont Prof. Eckart Severing vom Forschungsinstitut betriebliche Bildung in Nürnberg. Die Übernahmechancen sind so höher, und der Betrieb kann die Studenten direkt auf die eigenen Bedürfnisse hin ausbilden.
Wer nach dem dualen Studium noch einen Master machen willen, guckt aber unter Umständen in die Röhre: Für manchen konsekutiven Masterstudiengang sind Voraussetzungen nötig, die ein duales Studium nicht erfüllt.
Wer sich noch nicht sicher ist, ob er nicht doch in die Wissenschaft möchte, ist mit einem regulären Studium also unter Umständen besser aufgehoben. Diejenigen, die Wert auf einen hohen Praxisanteil legen und leistungsbereit sind, werden an einem dualen Studiengang jedoch Gefallen finden. Und immerhin gibt es für den praktischen Teil der Ausbildung auch noch Geld. dpa