Gesund im vest.de Anzeige

Kamera-Kapsel liefert scharfe Bilder 

Einmalschlucken und schon kann man erkennen, was im Magen-Darm-Traktschief läuft

Eine kleine Kapsel, kaum größer als eine Tablette, macht scharfe Bilder aus Magen und Darm. FOTO: ST. ELISABETH

Neueste Endoskopie-Technik am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen erlaubt nun auch Dünndarm-DiagnostikDie Kapsel ist gerade einmal so groß wie eine Antibiotikum-Tablette, die kleine Kamera in ihr liefert hochauflösende Bilder des Dünndarms in HD-Qualität. Per Kapselendoskopie bekommen die Internisten und Gastroenterologen im Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen auf schonende Art und Weise Bewegtbilder, um den Beschwerden des Patienten auf den Grund zu gehen.„Das hat viele Vorteile für uns und den Patienten“, erklärt Dr. med. Frank Dederichs, Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie. „Die Kapsel ergänzt unsere diagnostischen Möglichkeiten. Wir können nun den Dünndarm problemlos und schonend einsehen und der Patient muss quasi nur eine etwas größere Tablette schlucken.“ Der Aufwand für den Patienten ist also denkbar einfach. Er schluckt die kleine Kapsel und lässt sie einfach ihre Arbeit machen. Während die Kamera im Verdauungstrakt Aufnahmen macht, trägt der Patient in einer Bauchtasche einen Empfänger mit sich, der die Bilder über eine drahtlose Verbindung speichert. Die Kapselscheidet er dann einfach wieder aus.

„Das Auswertungsprogramm arbeitet mit einer künstlichen Intelligenz. Der Computer rechnet doppelte Bilder heraus, markiert Auffälligkeiten und sagt voraus, welche Diagnose wahrscheinlich sein könnte“, berichtet Dr. Dederichs vom Vorgehen. „Natürlich schaut sich noch ein erfahrener Gastroenterologe den kompletten Film an und wertet die Bilder manuell aus.“ Sind die Bilder aus der Kapsel-Kamera auffällig, muss der Sache auf den Grund gegangen werden. „Finden wir Auffälligkeiten, müssen wir uns auf herkömmliche Weise ein Bild machen und Proben entnehmen“, erklärt Dr. Dederichs.

Dann kommt das neue Enteroskop zum Einsatz. „Damit können wir nun auch den kompletten Dünndarm erreichen“, so Dr. Dederichs. Auch die neuen hochmodernen Endoskope liefern eine bessere Auflösung in HD-Qualität. Neue Lichtquellen mit LED sorgen für die richtige Ausleuchtung. Statt Luft geben die Ärzte CO2 in den Darm, um ihn für die Diagnostik zu weiten. Dadurch werden quasi die unangenehmen ‚Nachwehen‘ reduziert.

Ein transnasales Gastroskop macht zudem eine Magenspiegelung über die Nase möglich. „Ein großer Vorteil für Patienten, die keine Narkose wünschen, aber Probleme beim Schlucken des Schlauches haben“, berichtet der Chefarzt. „Wir freuen uns, unseren Patienten so viele neue, schonende Methoden anbieten zu können, um ihnen so die Untersuchungen möglichst angenehm zu gestalten.“ St. Elisabeth Krankenhaus